200 Jahre Getzner
Die Getzner-Gruppe präsentiere ihre Ergebnisse 2017 erstmals gemeinsam
Bürs/Bludenz. So unterschiedlich die Tätigkeitsfelder der drei Organisationen heute sind, so einig sind sich die Unternehmen Getzner Textil, Getzner Werkstoffe und die Holding Getzner, Mutter & Cie. bezüglich ihrer gemeinsamen Wurzeln. Bei Getzner Textil stieg der Umsatz auf 306 Mio. Euro (plus 8,5 Prozent), bei Getzner Werkstoffe auf über 95 Mio. Euro (plus 18,4 Prozent). Anlässlich des 200-jährigen Bestehens von Getzner stellten die Unternehmen am 23. März 2018 im Rahmen einer Pressekonferenz in Bürs ihre Jahresergebnisse 2017 vor und gaben einen Einblick in die geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten.
Die Geschichte der beiden international erfolgreichen Unternehmen, Getzner Werkstoffe und Getzner Textil, die unter der 1818 gegründeten Holding Getzner, Mutter und Cie. zusammengefasst sind, könnte bunter kaum sein: Die Getzner Textil AG wurde 1980 als eigenständige Firma aus der Getzner, Mutter & Cie. – Westösterreichs erste Rotfärberei – ausgegliedert, während Getzner Werkstoffe anfänglich Kunstleder erzeugte. Heute ist Getzner Textil ein international führender Anbieter von Bekleidungsdamasten, Modestoffen und Technischen Textilien. Getzner Werkstoffe ist der weltweit führende Spezialist, wenn es um Schwingungs- und Erschütterungsschutz geht. Bei der Pressekonferenz informierten am 23. März 2018 Vertreter aller drei Organisationen über die Ergebnisse des Wirtschaftsjahres 2017 und die gemeinsamen Pläne für das 200-Jahr-Jubiläum der Gruppe.
Erfolgreiches Jahr 2017 für Getzner Textil
Für Getzner Textil war 2017 wieder ein überaus erfolgreiches Jahr: Der Umsatz der Textil-Gruppe ist von 2013 auf 2016 um 140 Prozent gewachsen – 2017 stieg er organisch um weitere 8,5 Prozent auf 306 Mio. Euro. Viele große Designer arbeiten mit dem Gewebehersteller im Bereich „Hemden und Modestoffe“ seit Jahren zusammen. Insbesondere mit Afrika-Damasten für die traditionelle Kleidung in Westafrika hat sich das Unternehmen einen Namen gemacht. Ein wichtiger Meilenstein des vergangenen Jahres war die Entwicklung der „Strategie 2021“. Sie beschäftigt sich mit der Umsatzausweitung bei Afrika-Damasten, der Konsolidierung des Hemden- und Modestoffbereichs sowie mit der Schaffung neuer, zukunftsträchtiger Geschäftsbereiche mit Technischen Textilien. Ebenso viel Aufmerksamkeit forderten seit 2011 mehrere Bauprojekte am Areal in Bludenz und bei Tochterunternehmen, die im Frühling abgeschlossen sein werden, sowie die Erweiterung des firmeneigenen Fernwärmenetzes. Neben den bisherigen Abnehmern wurde das Hallenbad Val Blu in Bludenz angeschlossen. Dieses erspart sich dadurch 75 Prozent des bisher benötigten Erdgases zur Beheizung.
Aufschwung und Generationenwechsel bei Getzner Textil
„Die Entwicklung des Unternehmens zum Marktführer bei Afrika-Damasten und die enorme Umsatz- und Ergebnissteigerung in den letzten Jahren konnten wir nur durch den außerordentlichen Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an allen Standorten stemmen. Ihnen und ihren Familien danken wir von Herzen. Das Jahr 2018 wird investitionsseitig zwar ein ruhigeres Jahr, allerdings werden sich die Investitionen der letzten Jahre in einer Umsatz- und Ergebnissteigerung im zweistelligen Bereich deutlich niederschlagen. Durch meinen Eintritt in den Ruhestand im Frühjahr 2018 erfolgt der vor vier Jahren eingeleitete Generationenwechsel im Vorstand“, sagt der Vorstandsvorsitzende Josef Lampert, dessen Funktionen Roland Comploj als CEO und Martin Frick als CFO übernehmen.“
Getzner Werkstoffe: Gewachsen in allen drei Geschäftsbereichen
Als Tochter der Getzner, Mutter & Cie. liegen die Wurzeln von Getzner Werkstoffe ebenso im textilen Bereich. Mit einem Umsatz von 95,2 Millionen Euro und einem -wachstum von 18,4 Prozent in den Geschäftsbereichen Bahn, Bau und Industrie blickt Getzner Werkstoffe 2017 auf das erfolgreichste Jahr seit der Gründung zurück. Vergangenes Jahr wurden wieder eine Vielzahl, teils äußerst renommierter Referenzprojekte umgesetzt: Ein Luxuszug von Kawasaki sowie neue U-Bahn-Garnituren in Sydney und in den indischen Städten Kochi und Lucknow erhielten vibrationsdämmende Waggonbodenlagerungen aus brandhemmendem Polyurethan. In Hamburg unterbinden im größten Holzhaus der Stadt – einem Studentenwohnheim – Sylodyn®-Streifen von Getzner die Schallübertragung nahezu vollständig. Weitere namhafte Projekte waren der Schwingungsschutz für das Pariser Kulturzentrum La Seine Musicale sowie für ein Windrad auf dem Eiffelturm. „Wir konnten unsere Technologieführerschaft im vergangenen Jahr mit einigen Innovationen untermauern: Im Bereich der Bauakustik haben wir 2017 das neue Acoustic Floor Mat Portfolio gegen Trittschall in Gebäuden vorgestellt. Im Anwendungsgebiet „Gebäudelagerung“ haben wir für höchste Belastungen auf kleinstem Raum die Produktreihe HRB HS erweitert und im Bereich Bahn eine elastische Zwischenplatte für Eisenbahnstrecken für besonders tiefe Temperaturen entwickelt“, fasst Jürgen Rainalter, Geschäftsführer von Getzner Werkstoffe zusammen. Auch Getzner Werkstoffe hat 2017 an der Strategie gefeilt: „Wir starten 2018 mit einer wettbewerbsfähigeren, effizienteren Organisationsstruktur, in der unsere Kompetenzen stärker gebündelt sind und die Hierarchie insgesamt flacher ausfällt“, erklärt Jürgen Rainalter.
Gemeinsame Aktivitäten zum 200-Jahr-Jubiläum
„Das heurige Jubiläum erinnert uns – die Holding und die beiden Schwesterunternehmen – an unsere gemeinsamen Wurzeln. Das lässt uns stärker zusammenrücken. Das Leitthema in unserem Jubiläumsjahr ist die ‚Neugier’ als die uns verbindende, treibende Kraft“, schildert Georg Comploj, Geschäftsführer der Holding Getzner, Mutter & Cie. Langzeiterfahrung ist für Getzner Werkstoffe und Getzner Textil ein wichtiges Abgrenzungskriterium gegenüber Mitbewerbern, lässt sie sich doch nicht so einfach nachahmen. Neben verschiedenen gemeinsamen Aktivitäten über das Festjahr hinweg wird es, neben Kulturveranstaltungen, neuen Unternehmensfilmen und einer historischen Jubiläumsbroschüre, im September 2018 auch einen gemeinsamen Galaabend und ein Familienfest für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Getzner-Gruppe geben. „Im Herbst laden wir dann zudem alle interessierten Menschen in Vorarlberg, vor allem auch Schulklassen, zu einer ganz besonderen, dreiteiligen Ausstellung ein: In der komplett renovierten ‚Stadtvilla 38’, dem ursprünglichen Firmensitz von Getzner, wird eine Kunstausstellung von Heidi Comploj und Michael Mittermayer, eine geschichtliche Ausstellung von Manfred Getzner sowie eine Leistungsschau von Getzner Werkstoffe und Getzner Textil zu sehen sein“, erklärt Georg Comploj.
Mehr Informationen zur 200-Jahr-Feier unter: 200years.getzner.com
Geschichtlicher Abriss „200 Jahre Getzner“ (Kurzfassung)
- 1818: Christian Getzner, Franz Xaver Mutter und Andreas Gassner gründen gemeinsam die Firma „Getzner, Mutter & Cie.“. Das Unternehmen beschäftigt im Vorarlberger Oberland an die 3000 Heimspinner.
- 1819: Eröffnung der ersten Rotfärberei Westösterreichs im Palais Liechtenstein in Feldkirch. Die erste Maschinenspinnerei des Unternehmens nimmt im Palais Liechtenstein in Feldkirch ihren Betrieb auf.
- 1969: Firmengründung von Getzner Chemie Ges.m.b.H. & Co – heute Getzner Werkstoffe – als Tochtergesellschaft von Getzner, Mutter & Cie.
- 1976/77: Getzner-Chemie in Bürs beginnt mit der Produktion von Polyurethan (PUR)-Schäumen. Die Fertigung von glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) und synthetischen Ledern („Getsyl“) wurde aufgelassen.
- 1980: Gründung der Getzner Textil AG mit Sitz in Bludenz, Getzner, Mutter & Cie. übernimmt die Aufgaben einer Holding.
- 2018: Getzner, Mutter & Cie., Getzner Werkstoffe und Getzner Textil feiern ihr 200-jähriges Bestehen.