50 Jahre Getzner Werkstoffe
Schwingungsschutzexperte feiert Jubiläum
Bürs (AT). Vor 50 Jahren wurde Getzner Werkstoffe gegründet und ist heute das weltweit führende Unternehmen im Schwingungs- und Erschütterungsschutz in den Bereichen Bahn, Bau und Industrie. Zum Jubiläum blickt Getzner auf ein erfolgreiches halbes Jahrhundert Firmengeschichte zurück, hat aber auch ambitionierte Pläne für die Zukunft.
Die Getzner Werkstoffe GmbH wurde 1969 als Getzner Chemie GesmbH & Co. in Bürs gegründet. Als Tochtergesellschaft von Getzner, Mutter & Cie. war sie in ihren Anfangstagen noch für die Produktion von Kunstleder verantwortlich und ergänzte das Textilgeschäft der Holding. Im Rahmen der Kunstlederentwicklung experimentierte Getzner auch mit Polyurethan-Schäumen. Das Ergebnis war dermaßen vielversprechend, dass Getzner das Geschäftsmodell gleich komplett umstellte: Mit der Einführung des seit Jahren geschützten Werkstoffes Sylomer® kam 1976/77 der endgültige Umstieg auf die Entwicklung von Schwingungsschutzlösungen. „Die elastischen Lager aus unseren Werkstoffen befreien Fahrwege, Züge, Gebäude sowie Maschinen von Schwingungen. Unsere Hightech-Lösungen tragen somit zur Verbesserung der Arbeits-, Reise- und Lebensqualität bei. Darauf sind wir stolz“, fasst Jürgen Rainalter, Geschäftsführer von Getzner, zusammen.
Obwohl sich Getzner völlig von der Kunstlederherstellung abwendete, ist das Unternehmen über die Getzner Holding bis heute tief mit dem Familienunternehmen verbunden und arbeitet weiterhin eng mit ihm zusammen. Dank der innovativen Produktpalette können heute selbst stark schwingungsbelastete Bauflächen genützt und der Gebäudewert positiv beeinflusst werden. Weiters fahren Züge auf Hochgeschwindigkeitsstrecken unter geringeren Wartungskosten und Maschinen sowie Anlagen können vibrationsfrei funktionieren.
Lösungen seit vierzig Jahren im Einsatz
„Schon von Beginn an konnten wir mit Innovationen punkten, das treibt uns auch heute noch an“, schildert Jürgen Rainalter. Das Alleinstellungsmerkmal von Getzner sind die vielen eindrucksvollen Langzeitreferenzen. „Aufgrund unseres langjährigen Bestehens können wir Projekte vorweisen, bei denen unsere Lösungen vierzig Jahre und mehr erfolgreich funktionieren.“ Auch ein halbes Jahrhundert nach der Gründung investiert Getzner stark in Forschung und Entwicklung. Erst kürzlich hat das Unternehmen mit der Produktreihe g-fit einen effektiven Schutz gegen Lärm und Vibrationen für Fitness-Studios auf den Markt gebracht. Erste Projekte sind bereits in der Umsetzung, unter anderem kommt der Schwingungsschutz in einem CrossFit-Studio in Zürich zum Einsatz.
Mehr Ruhe, mehr Lebensqualität
Zum als Warenzeichen geschützten Sylomer® gesellten sich die eigens entwickelten Werkstoffe Sylodyn®, Sylodamp® und das Produktprogramm Isotop® hinzu. Die Anwendungen wurden über die Jahre laufend optimiert, diese widerstandsfähigen und teils brandhemmenden Werkstoffe können an die unterschiedlichsten Kundenanforderungen angepasst werden.
Von Bürs in die ganze Welt
Auch der internationale Erfolgskurs des Unternehmens begann mit dem Werkstoff Sylomer®: 1983 wurde die Getzner Werkstoffe Deutschland GmbH in Grünwald gegründet, 1994 und 1996 folgten Büros in Jordanien und ein weiteres in Deutschland. Mittlerweile hat Getzner noch weitere Standorte in Japan, Indien, China, USA und Frankreich. Zuletzt wurde 2018 ein eigener Produktionsstandort in Decatur (USA) eröffnet.
Renommierte Referenzen
Ein aktuelles Projekt ist der Schwingungsschutz auf der Bahnstrecke von Sivas nach Ankara in der Türkei – erst kürzlich erhielt Getzner auch den Zuschlag für die zweite Bauphase. Durch den Bau dieser Hochgeschwindigkeitsstrecke, die auf Werkstoffen von Getzner lagert, wird sich die Dauer der Fahrt von bislang zwölf Stunden auf zwei reduzieren. Beachtlich ist auch ein weiteres Projekt: Beim Abbruch der Grandberry Mall in Tokio wurden auch die vor 14 Jahren eingebauten elastischen Punktlager von Getzner aus Sylodyn® demontiert. Da diese aber nach so langer Zeit immer noch den Schwingungsschutzanforderungen entsprachen und noch tun, wurden sie beim Neubau der Mall kurzerhand wieder eingebaut. Die Erbauer des bekannten Einkaufszentrums freuen sich vermutlich über die Kostenersparnis.
Laufende Optimierungsbestrebungen
Getzner investiert nicht nur in Produkte und Dienstleistungen, sondern auch in die Optimierung des eigenen Betriebs: Im Rahmen des 2018 ins Leben gerufenen Projekts Operational Excellence (OPEX) definieren interdisziplinäre Teams laufend Potentiale zur Effizienzsteigerung. Eine entscheidende Rolle dabei spielt die Digitalisierung. „Wir sehen in ihr nicht nur eine Möglichkeit, unsere Effizienz zu steigern, sondern auch die Prozesse zu optimieren: vom Vertrieb, über die Produktion bis hinein in die einzelnen Divisions. Wir testen permanent die technologischen Entwicklungen und machen sie uns zunutze. Dadurch können wir eine Qualität nachhaltig garantieren“, erklärt Jürgen Rainalter. Das OPEX-Projekt umfasst alle Standorte von Getzner weltweit.